Gold für Schweiz, Taiwan und Deutschland

An den Seilzieh-Weltmeisterschaften auf dem Campus Sursee in Oberkirch standen heute Samstagmorgen die ersten Nationalteams im Einsatz. Die Weltmeistertitel gingen an die Schweiz (680 kg Männer) sowie in den U23-Kategorien an Deutschland und Taiwan.

Nach dem deutlichen und schnellen 2:0-Halbfinal-Sieg der Schweizer Männer gegen England stellten die Holländer den erwartet starken Gegner im Final dar. Nach rund 2 Minuten gewann das Schweizer Nationalteam den ersten Zug und sicherte sich mit einem schnellen Angriff nach rund einer Minute im zweiten Zug den WM-Titel. Die Engelberger, welche das 680kg-Nationalteam stellen durften, zeigten hochstehenden Seilziehsport gegen die grossgewachsenen Niederländer. Sie standen stark in den «Löchern» und harmonierten am Seil perfekt, was zum Weltmeistertitel führte.

Dies ist ein ganz spezieller Sieg für Fabian Langenstein (42), der mit diesem Weltmeistertitel seine Seilziehkarriere beendet. Ganz ohne Sport wird es beim Engelberger aber nicht gehen: «Ich bin sehr polysportiv unterwegs, laufe u.a. auch Bergläufe und werde die neue freie Zeit zu nutzen wissen. Aber auch im Klub werde ich mich engagieren.» Sein Rücktritt stand bereits seit längerer Zeit fest und die WM bildete dabei den letzten grossen Höhepunkt in seiner Karriere: «Ich investierte viel in diesen Titel», sagte Langenstein, die Nummer 5 am Seil. Den Hauptgrund, dass sein Tam Gold gewonnen hat, sieht er in der grossen Routine, dass jeder den anderen sehr gut kennt, alle bestens miteinander harmonieren und schon sehr lange ein Team bilden.


Nachwuchs-Weltmeistertitel an Taiwan und Deutschland

Einen spannenden Final lieferten auch die beiden Nachwuchs-Teams aus der Schweiz. Beide qualifizierten sich mit einer eindrücklichen Leistung für den Final. Die U23-Männerteams aus Deutschland und der Schweiz waren technisch stark unterwegs und zeigten eindrücklichen Sport. Sie sind athletisch derart stark, dass sie auch in einem Männerfeld einige hochrangige Teams ziemlich ins Schwitzen bringen würden. Der Final wurde aber eine klare Sache für die deutschen Junioren, die beide Züge nach weniger als einer Minute gewannen.

Bei den Nachwuchs-Seilzieherinnen geht der Weltmeistertitel nach Taiwan. Die Schweizerinnen hielten zwar im Final resolut dagegen, die Asiatinnen präsentierten sich enorm fokussiert und technisch wie taktisch stark und bildeten diesmal ein unüberwindliches Bollwerk.

Schweizer Leistungschef strahlt

Eine Gold- und zwei Silbermedaillen aus den ersten drei Gewichtskategorien vom Vormittag! Das ist eine Ausbeute, die Markus Alpiger, den Leistungssportchef des Schweizer Verbandes, strahlen lässt. Das sei sicher vor eigenem Publikum erhofft worden, aber eigentlich etwas über den realistischen Erwartungen. Den 680-er Männern attestierte er viel Cleverness: «Wie die sich heute präsentiert haben, einfach sensationell. Das Team harmoniert fantastisch, da kommen Routine und Athletik/Taktik bestens zusammen.» Die beiden Nachwuchs-Silbermedaillen lassen auf eine glorreiche Zukunft hoffen. So ordnete er ein: «Bei den Jungs haben wir einen starken Nachwuchs, das haben wir gewusst. Diese Silbermedaille bringt uns aber auch viel bei den Mädchen und Juniorinnen“.